FaceBlog: Tag 2

dislikeMeine Freundesanfragen wurde bestätigt und so langsam füllt sich die Neuigkeitenliste mit lauter unnützem Zeugs. es stellt sich heraus, daß die Unterdrückung für Spiele­benachrichtigungen sich nicht überall auswirkt, stattdessen muß ich bei jedem Freund die Benachrichtigungs­einstellungen händisch anpassen. *REIZ* Selbiges wieder für Listen. Beim Überfliegen der Neuigkeiten stelle ich fest, daß 90% nur Bullshit ist (= virtuelle Grußkärtchen, pseudo-lustige Bilder, der übliche Rotz, den man früher als Kettenmail bekommen hat) und die relevanten Neuigkeiten einfach untergehen.

Etwas angepißt, geh ich gleich zur Konkurrenz und versuche mich bei Google Plus anzumelden. Natürlich auch dort ist mein Nick zu vergeben, also das gleiche Prozedere wie bei FB. Immerhin die Oberfläche ist deutlich moderner und aufgeräumter. Außerdem werde ich nicht mit Dingen Werbedingen überfrachtet. Ich stelle aber schnell fest, daß a) weniger Personen dort gelistet sind und b) ihre letzten Einträge über ein halbes Jahr alt sind. Ergo schreibt dort niemand was, weil eh alle auf FB sind. Damit ist Google Plus eigentlich schon wieder gestorben.

Zurück in FB ist’s mit vier Freunden ziemlich fad, doch FB schafft es getreu dem Hornbach-Motto („es gibt immer was zu tun“) mich bei Laune zu halten. Ich entdecke ich die Like-Bereiche in meiner Chronik, bzw. das was andere in ihrer Chronik ge“like“t haben. Ich „like“ also einige Filme, Sendungen und Musik, die auch mir gefallen, bis mir klar wird, was ich eigentlich dort gerade mache: ich gebe indirekt mein Konsumverhalten an! Zielgruppenspezifische Werbung nennt sich das und kommt ganz harmlos daher. Nachdem das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, und „Gefällt mir nicht mehr“ bekanntermaßen nicht zur endgültigen Löschung führt, beschließe ich die bisherigen Like zu behalten. Vielleicht ist ja das ein oder andere dabei, was nützlich ist.

Leider gefehlt, denn schon bald darauf erscheinen nutzlose Neuigkeiten zweier Bands bei mir. Eine Band veröffentlicht reines PR-Gesülze, was niemand interessiert. Die zweite Band postet wenigstes ihre Tour-Highlights, es interessiert mich aber nicht die Bohne, in welchem Nest irgendwo in den Staaten die nächste Autogrammstunde ist. Immerhin kann man die Benachrichtigungen abschalten, aber auch hier wieder für jedes ge“like“te Ding einzeln. Also wieder in den Like-Bereich und alle Likes noch mal entsprechend geändert. *reiz* Globale Einstellungen sind FBs Sache nicht so.

Mein Eindruck verfestigt sich immer mehr: FB ist in Wirklichkeit ein großes Werbenetzwerk, in dem man wichtige Informationen nicht von unwichtigen unterscheiden kann.

Im Rahmen des Experiments beschließe ich noch nicht so schnell aufzugeben und meinen Freundeskreis auf insg. 9 Leute aufzustocken, um die Funktionen im kleinen Rahmen zu testen.