Review: Sin City

Also ich kann die Euphorie anderer Kinobesucher nicht so ganz nachvollziehen. Sicherlich, Sin City ist kein schlechter Film, aber auch kein besonders guter. Die drei Kurzgeschichten sind mir nicht abwechslungsreich genug und auch nur dürftig miteinander verknüpft (um es mal freundlich auszudrücken). Auch der Prolog gibt nur begrenzt Hinweise zur Story. Eine durchgehende Story ist jedenfalls nicht vorhanden und das finde ich schade. Wäre die übertriebene Brutalität ein einigen Stellen nicht so lustig, wäre es ein eher langweiliger Film gewesen.

Ums vorweg zu sagen, ich kenne die Sin City Comics nicht und auch nicht Millers Erzählstil, daher habe ich wohl etwas anderes erwartet. Sicherlich ist der Film so nach Comic wie kein (Mainstream-)Film vor ihm, ich hätte mir aber ein paar mehr Comic-Effekte gewünscht. Die Effekte, die drin sind, sind alle gut gelungen (z.B. die spiegelnde Sonnenbrille, der negative Schattenwurf Marvs, die springenden Autos, die Kontrastanhebung vorm Hintergrund, die Verwisch-Effekte bei schnellen Bewegungen). Meiner bescheidenen Meinung nach hätte man ruhig ein paar „Sprechblasen“ oder Knalleffekt-Blasen einbauen können. Oder Bild-in-Bild-Einblendungen, oder Bildaufteilungen mit Trennlinien, oder hätte etwas mehr mit der Zeit spielen können, z.B. bei bestimmten Aktionen schneller oder langsamer sein können (muß ja nicht gleich in Matrix-Bullettime ausarten). Klar, solche Effekte sind irgendwo schon mal alle da gewesen (Matrix, XIII, etl. Mangas), aber ich finde, sie hätten den Film bereichert. So bleibt es halbherziger Versuch. Lieber ganz, oder gar nicht. Vielleicht hab ich zu viel von einem Comic Film erwartet, aber die laue Story gab mir dann den Rest. Hoffen wir auf Besserung in Teil 2.

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