Willkommen zum Kampf der Kulturen. Lange prophezeit, beginnt er nun im Jahre 2006 mit dem Streit um die Mohammet-Karikaturen. Es war sicherlich nicht sehr taktvoll von der dänischen Zeitung (um nicht zu sagen, damit hätte man rechnen müssen), aber die Reaktion darauf ist mehr als verachtenswert. Zuerst versucht eine radikale islamistische Minderheit dem Westen vorzuschreiben, was deren Presse abzudrucken hat. Dann werden sie gewalttätig und reißen Botschaften nieder und verbrennen Fahnen.
Die religiöse Verbohrtheit und Ignoranz der radikalen islamistischen Minderheit ist jedoch zu tiefst erschreckend. Obwohl die Karikaturen verletzend gewirkt haben müssen, nimmt sich diese Minderheit das Recht in Anspruch den westlichen Kulturen ihren Gesellschaftskodex aufzuerlegen – sprich den Europäern die Pressefreiheit einzuschränken. Fehlt noch, daß demnächst noch die Forderung kommt, europäischen Frauen dürfen nur noch mit Kopftuch rumlaufen. Daher finde ich es gut, daß andere Zeitungen die Karikaturen nachgedruckt haben, um ein Zeichen zu setzen. Und von mir aus auch noch Jesus-Karikaturen mit dabei, um zu zeigen, daß man in unseren Gesellschaften Religion und Staat voneinander trennt und wir die Fähigkeit zur Selbstreflektion besitzen, die einigen Moslems offensichtlich fehlt.
Wohl gemerkt, ich rede nicht von den Dänen und den Moslems. Die Religion des Islam ist nicht das eigentliche Problem. Sie wird aber als Katalysator der Aggressionen benutzt, da sie viele Menschen tief emotional berührt. Genau wie dies vor knapp 1000 Jahren bei den Kreuzzügen war. Die Passagen aus den heiligen Büchern der Bibel oder des Korans wurden und werden von Extremisten umgedeutet (z.B. „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ = Aufruf zur Rache ???). Es ist leider kein Einzelfall in der Geschichte, daß im Namen einer Religion Gewalt ausgeübt wurde. Dies ist auch der zweite Hauptgrund, warum ich nicht mehr dem „Opium des Volkes“ angehörig bin. Meine Vermutung, daß dieses Vorgehen von den meisten islamischen Regierung und großen Teilen der Bevölkerung auch noch geduldet, bei einigen sogar befürwortet wird, bereitet mir jedoch noch größere Sorgen. Hier müssen die Regierungen aller Beteiligten Länder gegensteuern, bevor sich daraus ein Pulverfaß entwickelt. Aber bitte nicht mit Bekundungen europäischer Politiker, die unsere Freiheitsrechte untergraben.