Heute morgen ist etwas passiert, von dem ich angenommen habe, daß es eigentlich nicht passieren sollte: persönliche Daten von mir sind ins Netz gelangt, weil einer meiner „Freunde“ mir meinen aktuellen Arbeitgeber vorgeschlagen hat. Das gleiche passiert am selben Tage mit meiner ehemaligen Schule: auch hier vorgeschlagen von einer Schulfreundin. Das muß man mal auf der Zunge zergehen lassen: obwohl ich meinen Arbeitgeber und meine Schule nicht in der Chronik-Info eingeben wollte und bis dato auch nicht habe, haben dies Freunde für mich getan und FB so die erforderlichen Daten geschenkt (was Anhand der Freundesliste eh naheliegend gewesen wäre).
Später entdecke ich auch, wie es dazu (zwangsläufig) gekommen ist. Um die Menge an Freunde effizient zu veralten, legt FB vordefinierte Listen für Schule und Arbeit an. Dort kann man Freunde einfach zuweisen, und ratet mal was FB dann in diese Profile hineininterpretiert. Natürlich kann ich alle Vorschläge zurückweisen oder zulassen und in der Sichtbarkeit einschränken, aber ich bin schon angepißt allein aufgrund der Tatsache, daß FB echte persönliche Informationen von mir erhalten hat, ohne mein Zutun!
Ich beschließe die Vorschläge vorerst nicht anzunehmen. Und obwohl sie in der Chronik-Info verschwinden, fast so als ob niemals etwas dort gestanden hätte, so weiß ich doch, daß FB sich diese Daten bestimmt irgendwo gemerkt haben wird. Außerdem drängt sich mehr und mehr die Frage auf: wissen die anderen Schulfreunde noch, wer ich bin, wenn ich nicht die gemeinsame Schule in der Chronik angebe? Es ergibt sich also eine gewisse Notwenigkeit, gewisse Informationen verfügbar zu machen. Auch wenn ich nicht-erschreckenderweise feststellen muß, daß man nur genug gemeinsame Freunde haben muß, um selbst als Freund geadded zu werden.
Nach dem ich immer mehr Schulfreunde und Arbeitskollegen entdecke, geh ich in die Vollen und sende hemmungslos Freundschaftsanfragen raus. Und ich bin böse auf mich selbst, weil die Anzahl schon stattliche 40 Stück beträgt. Ich glaube ich verwende FB so, wozu es ursprünglich gedacht war: (Schul-)Freunde wiederzufinden.
Die Flut von Bullshit-Meldungen macht mir inzwischen auch nicht mehr so viel aus: man stumpft einfach ab. Man kennt seine Pappenheim eh und filtert’s automatisch raus. Ich erwische mich sogar dabei, daß mir langweilig ist, wenn mal niemand von meinen 40 Freunden etwas postet. Frechigkeit, aber auch, wozu habe ich so viele Freunde 😉
Zwecks Aufarbeitung logge ich mich testweise auch noch mal bei Google Plus ein, um festzustellen, daß dort immer noch niemand meiner Freunde was geschrieben hat. Interessanterweise werden dort Meldungen von jemand anderem angezeigt, der in absolut keiner Verbindung mit mir steht. Darüber hinaus erhalte ich in der Meldungsleiste sogar eine Werbenachricht zwischen den einzelnen Freundesbestätigungen. Nein Danke, Google Plus Account wird gelöscht.